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Nachfolgender Zeitungsartikel von Sven Daam ist am 01.06.2012 in der Allgäuer Zeitung erschienen:

Mach Sitz, mach Platz, mach Geld

Tierschutz Der Welpenhandel in Deutschland blüht mehr denn je. Die Geschäfte werden vor allem über das Internet abgeschlossen. Experten erklären, wie man unseriöse Händler erkennt

Von Sven Daam

Augsburg

113 Welpen sitzen in Käfigen, die kaum größer sind als ihre kleinen Körper. Die Tiere wurden vor wenigen Wochen wohl in der Slowakei verladen, um in Deutschland und Belgien bei Händlern abgeliefert zu werden. 25 der Hundebabys sind heute tot.

Nur zufällig wurden die Welpen entdeckt. Auf der A61 bei Worms geriet der 3,5 Tonnen schwere Transporter ins Rutschen, kippte zur Seite und überschlug sich. Während Fahrer und  Beifahrer unversehrt blieben, wurden sieben Welpen schwer verletzt, einer starb. Der anrückenden Polizei und Tierrettung bot sich ein trauriges Bild: Die Welpen lagen eng aneinander in viel zu kleinen Käfigen. Aus dem Lastwagen stank es stark nach Urin und Kot. Tierschützer benötigten Stunden, um alle Tiere zu befreien.

Ein Fall, wie er in Deutschland regelmäßig auftritt. Die Tiere kommen aus Osteuropa, von Massenzüchtern in Tschechien, Polen, Ungarn. Allein in Tschechien werden 30000 Hunde pro Jahr für den westeuropäischen Markt "produziert", schätzen Tierschützer. Ein Millionengeschäft. "Es drohen nur minimale Strafen, nur ganz geringe Geldbußen. Daher floriert der Handel immer mehr", erklärt Birgitt Thiesmann von der Tierschutzorganisation "Vier  Pfoten". Immer mehr Tiertransporte fahren ungehindert nach Deutschland. Seit die Grenzen offen seien, hätten es die Händler natürlich noch leichter, sagt Thiesmann.

Die Welpen waren wohl zum Verkauf in Deutschland und Belgien gedacht. Lebewesen zum Schnäppchenpreis. "Die Leute wollen sparen. 300 Euro für einen Rassehund, für viele ist das ein Argument", weiß auch Tierschützerin Thiesmann.

Nach zahlreichen Tierarztbehandlungen stellt sich der Hund oft als teures Schnäppchen heraus. Meistens sind die Tiere nicht gechipt, nicht geimpft, sind sie krank. Experten fürchten sogar, dass durch die Tiere wieder Krankheiten eingeführt werden könnten, die es hierzulande eigentlich nicht mehr gibt. Tollwut zum Beispiel. Außerdem werden die Hunde oft viel zu früh ihrer Mutter weggenommen, die entscheidende Prägephase für das Sozialverhalten fehlt. "Viele  haben ein Leben lang einen Schuss weg, sind aggressiv, ängstlich oder gar Angstbeißer."

Die Telefonnummer aus der Anzeige googeln

Die Hunde machen zwar meist einen munteren Eindruck, doch der kann trügen. So auch in Worms. "Am einen Tag waren die Welpen noch putzmunter - am nächsten Tag tapsten einige schwach herum; am Morgen darauf waren manche bereits tot", berichtet Christiane Gumpert  vom Tierheim Worms. Rund 22000 Euro investierten die Tierschützer in Arztrechnungen. Teilweise vergebens. "Mit jeder Menge Schweiß und Tränen haben wir versucht, alle Hunde zu retten", erzählt Gumpert. 25 Welpen konnten nicht gerettet werden. Sie starben an den unterschiedlichsten Krankheiten und Infekten.

Die Welpen werden inzwischen nicht mehr nur in Zoohandlungen oder an Märkten an der Grenze verkauft, auch das Geschäft im Internet boomt. Vor allem bei anonymen Internet-Portalen wie EBay ist es schwer für Tierliebhaber, zwischen seriösen und unseriösen Züchtern zu unterscheiden. Doch auch hier gibt es Hinweise, auch hier können zwielichtige Händler entlarvt werden.

Die Hinweise der Expertin: "Oft sind die persönlichen Angaben sehr knapp gehalten, kein Name, nur eine Telefonnummer. Das ist schon mal verdächtig", so Tierschützerin Thiesmann. Ein echter Züchter habe auch niemals etwas dagegen, interessierte Personen zu sich nach Hause einzuladen, damit sie sehen können, wie die Tiere aufwachsen. Wichtig dabei: Da unseriöse Händler die Tiere fast immer zu früh entwöhnen, immer auch das Muttertier zeigen lassen.

Außerdem gibt es noch einen ganz praktischen Tipp: "Einfach die Telefonnummer aus der Anzeige googeln", rät Thiesmann. Stößt man dann auf viele weitere Welpenangebote mit dieser Nummer, ist es mit Sicherheit ein unseriöser Händler - schließlich produzieren und verkaufen die immer gleich massenhaft Hunde".

 


Die traurige Geschichte von Lea !!

Ich weiß nicht mehr viel von dem Ort, wo ich geboren bin. Es war eng und dunkel und nie spielte ein Mensch mit uns. Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell, aber sie war oft krank und sehr dünn. Sie hatte nur wenig Milch für mich und meine Brüder und Schwestern. Die meisten von ihnen waren plötzlich gestorben.

Als sie mich von meiner Mutter wegnahmen, hatte ich furchtbare Angst und war so traurig. Meine Milchzähne waren kaum durchgestoßen und ich hätte meine Mama doch noch so sehr gebraucht. Arme Mama, es ging ihr so schlecht.

Die Menschen sagten, dass sie jetzt endlich Geld wollten und dass das Geschrei meiner Schwester und mir ihnen auf die Nerven gingen.

So wurden wir eines Tages in eine Kiste verladen und fortgebracht. Wir kuschelten uns aneinander und fühlten, wie wir beide zitterten, ohnmächtig vor Angst. Niemand kam, um uns zu trösten.

All diese seltsamen Geräusche und erst noch die Gerüche - wir sind in einem „Petshop“, einem Laden, wo es viele verschiedene Tiere gibt. Einige miauen, andere piepsen, einige pfeifen. Wir hören auch das Wimmern von andern Welpen. Meine Schwester und ich drücken uns eng zusammen in dem kleinen Käfig.

Manchmal kommen Menschen uns anschauen, oft ganz kleine Menschen, die sehr fröhlich aussehen, als wollten sie mit uns spielen.

Tag um Tag verbringen wir in unserem kleinen Käfig. Manchmal packt uns jemand und hebt uns hoch um uns zu begutachten. Einige sind freundlich und streicheln uns, andere sind grob und tun uns weh. Oft hören wir sagen „oh, sind die süß, ich will eines“, aber dann gehen die Leute wieder fort.

Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben. Ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell gelegt und gespürt, wie das Leben aus dem dünnen Körperchen gewichen ist.

Als sie sie am Morgen aus dem Käfig nehmen sagen sie, sie sei krank gewesen und ich sollte verbilligt abgegeben werden, damit ich bald wegkomme. Niemand beachtet mein leises Weinen, als mein kleines Schwesterchen weggeworfen wird.

Heute ist eine Familie gekommen und hat mich gekauft ! Jetzt wird alles gut ! Es sind sehr nette Leute, die sich tatsächlich für MICH entschieden haben. Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf dabei und das kleine Mädchen trägt mich ganz zärtlich auf den Armen. Ihr Vater und Mutter sagen, ich sei ein ganz süßes und braves Hundchen. Ich heiße jetzt Lea.

Ich darf meine neue Familie sogar abschlabbern, das ist wunderbar. Sie lehren mich freundlich, was ich tun darf und was nicht, passen gut auf mich auf, geben mir herrliches Essen und viel, viel Liebe. Nichts will ich mehr, als diesen wunderbaren Menschen gefallen und nichts ist schöner als mit dem kleinen Mädchen herumzutollen und zu spielen.

Erster Besuch beim Tierarzt. Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte. Ich bekam einige Spritzen. Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich sanft und sagte, es wäre Ok, dann entspannte ich mich. Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen traurige Worte zu sagen, sie sahen ganz bestürzt aus. Ich hörte etwas von schweren Mängeln und von Dysplasie E und von Herz zwei. Er sprach von wilden Züchtern und dass meine Eltern nie gesundheitlich getestet worden seien. Ich habe nichts von alledem begriffen aber es war furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen.

Jetzt bin ich sechs Monate alt. Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild und stark, aber mir tut jede Bewegung schrecklich weh. Die Schmerzen gehen nie weg. Außerdem kriege ich gleich Atemnot, wenn ich nur ein wenig mit dem kleinen Mädchen spielen will. Ich möchte so gerne ein kräftiger Hund sein, aber ich schaffe es einfach nicht. Vater und Mutter sprechen über mich. Es bricht mir das Herz, alle so traurig zu sehen.

In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer hieß es „genetisch“ und „nichts machen“. Ich möchte draußen in der warmen Sonne mit meiner Familie spielen, möchte rennen und hüpfen. Es geht nicht. Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je. Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen um zu trinken und nur noch schreien vor Schmerzen.

Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen. Sie sind so seltsam, was ist los ? War ich böse ? Sind sie am Ende böse auf mich ? Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich. Ach wenn nur diese Schmerzen aufhörten ! Ich kann nicht mal die Tränen vom Gesicht des kleinen Mädchen ablecken aber wenigstens erreiche ich seine Hand. Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst. Die Menschen weinen in mein Fell, ich fühle, wie sehr sie mich lieben. Mit Mühe schaffe ich es, ihre Hand zu lecken. Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich, und ich empfinde etwas weniger Schmerzen. Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein kleiner Stich... Gott sei Dank, der Schmerz geht zurück. Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit. Ein Traum: ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern auf einer großen grünen Wiese. Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen gibt, nur Friede und Glück. So sage ich meiner Menschenfamilie auf wiedersehen auf die einzige mir mögliche Weise: mit einem sanften Wedeln und einem kleinen Schnuffeln.

Viele glückliche Jahre wollte ich mit Euch verbringen, es hat nicht sein sollen. Statt dessen habe ich Euch so viel Kummer gemacht. Es tut mir leid, ich war halt nur eine Händlerware.

Lea

©1999 J. Ellis - bewilligte Übersetzung von E. Wittwer

Diese Geschichte stammt von der amerikanischen Toller-Info mit der Bitte, sie an möglichst viele Hundefreunde weiterzuleiten. Sie handelt von einem Welpen im Petshop (Tierhandlung). Toller-Info bittet alle Leserinnen und Leser um aktive Aufklärung zukünftiger Hundehalter. Der Artikel darf (soll) weiterverwendet werden, sei es als Infoblatt in der Tierarztpraxis und beim Futterlieferanten oder als Bericht in einer regionalen Zeitung.

 


Brief an mein Herrchen!

Am Morgen bist Du sehr früh aufgestanden und hast die Koffer gepackt. Du nahmst meine Leine, was war ich glücklich! Noch ein kleiner Spaziergang vor dem Urlaub - Hurra!

Wir fuhren mit dem Wagen und Du hast am Straßenrand angehalten. Die Tür ging auf und Du hast einen Stock geworfen. Ich lief und lief, bis ich den Stock gefunden und zwischen meinen Zähnen hatte, um in zu Dir zurückzubringen.

Als ich zurückkam, warst Du nicht mehr da! In Panik bin ich in alle Richtungen gelaufen, um Dich zu finden, aber vergebens. Ich lief Tag für Tag um Dich zu finden und wurde immer schwächer. Ich hatte Angst und großen Hunger.

Ein fremder Mann kam, legte mir ein Halsband um und nahm mich mit. Bald befand ich mich in einem Käfig und wartete dort auf Deine Rückkehr. Aber Du bist nicht gekommen.

Dann wurde der Käfig geöffnet. Nein, Du warst es nicht - es war der Mann, der mich gefunden hatte. Er brachte mich in einen Raum - es roch nach Tod!

Meine Stunde war gekommen. Geliebtes Herrchen, ich will, dass Du weißt, dass ich trotz des Leidens, dass Du mir angetan hast, mich noch stets an Dein Bild erinnere, und falls ich noch einmal auf die Erde zurückkommen könnte - ich würde auf Dich zulaufen, denn

ICH HATTE DICH LIEB!

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Dieser Artikel erschien in einer Belgischen Zeitung mit der ausdrücklichen Bitte, um Verbreitung und Nachdruck, was ich hiermit tu. Ich hoffe, dass sie einige Leute zum Nachdenken anregt.

 


Bitte aller Hundewelpen

Wir möchten nicht in dunklen, kalten Schuppen, Scheunen oder Ähnlichem geboren werden, und ohne Liebe der Menschen unsre ersten Lebenswochen verbringen.

Wir möchten in warmen Räumen, in Wurfkisten oder Körbchen das Licht der Welt erblicken. Mit der Liebe der Menschen und unserer Mutter die ersten Lebenswochen verbringen dürfen.

Wir möchten uns nicht in den Schlaf weinen müssen, weil die Milch unserer Mutter uns nicht mehr satt macht.

Wir sind doch noch so klein und auf die Hilfe der Menschen angewiesen, aber auch unsere Mutter ist darauf angewiesen. Denn wenn sie und auch wir nicht richtig gefüttert werden, was soll dann aus uns werden ? Wir werden immer Mangelerscheinungen haben und womöglich nie ganz gesund sein.

Wir sehen Menschen nur selten, wenn überhaupt, wie sollen wir so Vertrauen zum Menschen aufbauen?

Wir möchten mit unserer Mutter und den Menschen spielen und toben, und wir brauchen auch Spielzeug, damit wir etwas lernen können.

Das Wichtigste für uns - was ist, wenn wir krank sind?

Wir möchten nicht auf uns allein gestellt sein, wir sind Lebewesen und fühlen genau wie ein Mensch den Schmerz. Wir möchten nicht allein gelassen werden mit unseren Schmerzen und dahinvegetieren, um dann vielleicht zu sterben.

Wir sind auf den Menschen angewiesen! Ein seriöser Züchter ruft den Tierarzt an und pflegt uns gesund.

Massenzüchter oder Händler tun dies nicht. Ihnen ist egal, was aus uns wird und wie sehr wir leiden. Hauptsache, das Geld stimmt!

Bitte bedenke, die ersten Lebenswochen sind soo wichtig für unser ganzes Leben. Denkt bitte auch an unsere Mütter - sie werden schamlos ausgenutzt.

Liebe Mensche, wir hoffen, daß Ihr unsere Bitten erhört. Kauft bitte nicht bei solchen Leuten - auch nicht aus Mitleid! Ihr rettet einen von uns, aber bestärkt diese Leute immer weiter zur Massenzucht und zum Hundehandel. So wird das Leid unserer Mütter und auch unser eigenes niemals ein Ende nehmen.

Danke !